Kinder

Taschengeld für Kinder: Ja / Nein und wieviel überhaupt?

Taschengeld für Kinder

Es ist soweit, das Thema Taschengeld ist bei uns angekommen. Quasi gestern war für uns das Thema Baby-Erstausstattung relevant und nun geht’s plötzlich um Taschengeld für Kinder.

K1 ist im Mai 3 Jahre geworden und interessiert sich immer mehr für Geld bzw. für das Bezahlen. Erst ging es damit los, dass sie beim Einkaufen das Geld überreichen wollte. Alles klar, kein Problem. Inzwischen weiß sie auch, dass sie (meistens) auch (Wechsel-)Geld zurückbekommt. Dann ging es weiter, dass sie „heute mal das Eis bezahlen“ wollte. Irgendwie ist das ein sehr seltsames Gefühl, wenn die kleine Tochter das Eis bezahlen will…

Also haben wir überlegt, ob wir ihr jetzt schon Taschengeld geben wollen und wie viel Taschengeld für Kinder angemessen ist.

Uns war immer klar, dass wir den Kindern ein gesundes Verhältnis zu Geld beibringen möchten. Deshalb stand auch völlig außer Frage, dass K1 Taschengeld bekommen soll. Sie soll jedoch lernen, dass Geld nicht vom Himmel fällt und auch irgendwann alle ist. Dass wir damit jetzt aber doch schon so früh beginnen (müssen), war uns nicht klar. Mir jedenfalls nicht.

Wie erklärt man einem Kind das System „Geld“?

K1 weiß, dass man Geld braucht, um Dinge kaufen zu können. Okay, manchmal bringt sie den berechtigten Einwand, ich könne ja auch einfach mit der Karte bezahlen, wenn ich ihr erkläre, dass ich kein Geld dabei habe, um irgendetwas zu kaufen. Da muss ich schon ein bisschen schmunzeln, aber das löst natürlich das Problem nicht.

Über Geld spricht man nicht – das war immer das Credo aus meiner Kindheit. Ich weiß selbst nicht so genau, warum niemand über Geld sprechen sollte oder wollte. Bei unseren Kindern wollte ich das aber in jedem Fall anders machen. Sie sollten lernen, nachhaltig mit Geld umzugehen, sich nicht über Konsum zu identifizieren, und außerdem sollten sie lernen, dass Geld per se nichts Schlechtes ist. Man muss sich nicht schämen, wenn man Geld hat oder viel Geld haben will. Im Gegenteil.

Irgendwie fehlt uns trotzdem noch der passende Ansatz, weshalb ich mir das Buch Mein Geld, dein Geld: Von Mäusen, Kröten und Moneten* bestellt habe. Ich hoffe, dass wir damit einen kindgerechten Ansatz entwickeln können.

Wie viel Taschengeld für Kinder ist angemessen?

In den Weiten des Internets stößt man sehr schnell auf die Taschengeldtabelle des Bundes. Diese Tabelle sieht für unter 6jährige Kinder ein wöchentliches Taschengeld von 0,50-1,00 EUR vor. Hmm, nur 0,50-1,00 EUR? Pro Woche?

Erst jetzt wurde mir klar, wie teuer alles mögliche tatsächlich ist.

Eine Kugel Eis kostet bei uns in der Stadt 1,20 EUR. Da müsste K1 bei 0,50 EUR Taschengeld pro Woche schon 3 Wochen sparen, um sich eine Kugel kaufen zu können. Eine Kugel. 3 Wochen.

Sie kennt den Unterschied zwischen gestern / heute / morgen noch nicht und soll 3 Wochen für eine Kugel Eis sparen?! Andererseits soll sie auch nicht jede Woche eine Kugel Eis kaufen (können).

Wofür überhaupt Taschengeld?

Sind wir mal ehrlich: Als 3jähriges Kind muss K1 noch überhaupt nichts vom Taschengeld kaufen!

Sämtliche Notwendigkeiten, also z.B. Kleidung, Essen, Hygieneartikel, Spielzeug etc. bezahlen selbstverständlich wir als Eltern. Wofür also sollte K1 Taschengeld ausgeben? Wofür braucht K1 Taschengeld? Vielleicht für das 1.000ste Pixi-Buch*.

Wir glauben jedoch, dass es wichtig ist, Kinder frühzeitig mit Geld vertraut zu machen. Sie sollen frühzeitig lernen, welche Möglichkeiten es gibt: Ausgeben, Sparen, Investieren. Uns ist auch wichtig, dass K1 ihr Geld tatsächlich sieht und wir als Eltern nicht einfach „im Hintergrund“ ihr Konto besparen. Dann kann sie zwar irgendwann mal über das Konto verfügen, hat aber keine Ahnung, wie das Geld da hingekommen ist.

Sicherlich ist die angemessene Höhe des Taschengeldes für Kinder davon abhängig, was das Kind davon alles selbst bezahlen muss. Wer bezahlt z.B. neue Klamotten? Bezahlen die Eltern die „Grundausstattung“ und alles darüber hinaus muss das Kind selbst kaufen?

Sollte Taschengeld für Kinder an Bedingungen geknüpft sein?

Ich kann mir vorstellen, dass so ziemlich alle Eltern erwarten, dass Kinder im Haushalt helfen. Sicherlich jeder so, wie er kann. Aber jeder. Meiner Meinung nach sollten Kinder im Haushalt helfen; aber sollte Taschengeld für Kinder eine Art „Bezahlung“ sein? Wir haben uns dagegen entschieden, K1 Taschengeld für Hilfe im Haushalt zu geben. Schließlich bekommt sie in 30 Jahren auch kein Geld mehr (von uns), wenn sie ihren eigenen Haushalt schmeißt. Dann wäre da noch das Dilemma, wenn K1 z.B. mal 30 EUR Taschengeld bekommt, wenn sie den Rasen alle 14 Tage mäht. Nun könnte sie erkranken und deshalb den Rasen nicht mähen. Sollte man ihr dann das Taschengeld streichen? Unter anderem aus diesen Gründen haben wir uns entschieden, dass Taschengeld für Kinder an keinerlei Bedingungen geknüpft ist.

Fazit: Taschengeld für Kinder

Wir haben uns noch nicht entgültig entschieden. Im Moment ist K1 glücklich, wenn sie beim Bäcker mit unserem Geld die Brötchen bezahlen kann. Wir reden hin und wieder mit ihr über Geld und Sparen, aber begreifen kann sie das System noch nicht. Wir werden weiterhin mit ihr über Taschengeld und die Optionen Ausgeben, Sparen und Investieren reden, aber vermutlich hat dieses Thema (doch) noch ein bisschen Zeit.

Wie handhabt ihr das Thema Taschengeld für Kinder? Gebt ihr euren Kindern Taschengeld? Wenn ja, wie viel? Und wenn nein, warum nicht?

Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind sog. Affiliate-Links; mehr dazu hier.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar